Mit dem Fahrrad nach Vietnam

04. 11. 2019

Extremsportler Marc Bernreuther war 303 Tage auf dem Fahrrad unterwegs und berichtete den Schülern der Klasse 9a von seinen Erlebnissen.

 

Büchlberg. Kurz nachdem er am 26. August 2018 mit der Idee „die Welt mit dem Fahrrad zu umrunden“ aufgebrochen ist, haben die Schüler der Klasse 8a der Mittelschule Hutthurm-Büchlberg die faszinierenden Tagesberichte des Ausnahmesportlers im Internet verfolgt. Die Tagebucheinträge, Bilderposts oder Video-Blogs waren während des ganzen Schuljahres immer wieder Gegenstand in unterschiedlichen Fächern des Unterrichts. Zum Ende des Schuljahres beschloss die Klasse, dem gerade zurückgekehrten Radler, einen Brief mit einer Liste von Fragen zu seiner Reise zu schicken. Große Begeisterung brach unter den Schülern aus, als Marc Bernreuther mit einer Videobotschaft antwortete und ankündigte die Schüler persönlich kennenlernen zu wollen, um ihre Fragen zu beantworten.

An diesem Montag war es dann soweit. Im Zuge des bayerischen Schulprojekts "Woche der Gesundheit und Nachhaltigkeit" kam Marc Bernreuther nach Büchlberg. Diesmal zwar nicht im Sattel, aber sein Fahrrad hatte er für den Vortrag trotzdem dabei.

Selbstbewusst und freundlich lächelnd steht er vor der Klasse und erzählt anfangs von seinem Lebenslauf. Von seinem abgeschlossenen Studium als TV-Journalist, bei dem er bereits nach kurzem beruflichem Wirken feststellen musste, dass dies nicht das Richtige für ihn war. So arbeitete er in einem Sportschuhfachgeschäft, zuerst als Assistent, dann als Store Manager - fand zum Extremsport und trainierte viel. Schon kurz darauf finished er beim „Challenge“ im mittelfränkischen Roth, dem weltweit größten Wettkampf auf der Triathlon-Langdistanz. Da er aber mehr als nur arbeiten und trainieren möchte, plant er wenige Monate später eine noch größere sportliche Herausforderung. Er will die Welt mit dem Rad umrunden, 33.400 Kilometer durch 28 Länder. Er gibt alles auf, verkauft sein Hab und Gut, investiert in sein Fahrrad und sonstiges Reiseequipment, steigt in den Sattel und tritt in die Pedale.

Anschaulich gestikulierend steht der charismatische junge Mann vor der Klasse und geht auf alle, ihm im Juli zugeschickten Fragen der Schüler ein. Er will wissen wer ihm die Fragen gestellt hat und antwortet sehr persönlich, immer unterstützt durch passende Bilder der anschaulichen Präsentation.

Tamara und Selina wollen wissen „Was das schönste Erlebnis war“. Auf diese Frage kann Bernreuther keine einfache Antwort geben und zeigt Impressionen von seinen persönlichen Highlights.

Der in München lebende Franke erzählt von seiner Ankunft in Istanbul, einer Stadt deren Ausmaße „unglaublich“ sind, besonders wenn man mit dem Fahrrad vom Außenbezirk bis zur Innenstadt noch 45 Kilometer zu fahren hat.

Gemeinsam mit zwei Rucksackreisenden aus Berlin besteigt er den Vulkan Aragaz, den mit 4.090 Metern höchsten Berg Armeniens. Er kann es kaum glauben als er in der Nähe von Teheran (Iran) auf einer Piste einen Tag auf Skiern verbringt.

Im Oman feiert er mit internationalen Gleichgesinnten ein sehr spärliches, aber wunderbares Weihnachtsessen am Strand.

In Sri Lanka läuft er zusammen mit dem Engländer Pete, der mit dem Rad von London nach Sydney unterwegs ist, einmal längs durch das Land. Die beiden laufen eine Strecke von 612 Kilometern und erreichen nach 21 Tagen überglücklich das südliche Ende der Insel im Indischen Ozean. "Das war das Heftigste, was ich in meinem Leben gemacht habe", sagt Bernreuther.

Auf die Frage: „Was war das schlimmste auf deiner Reise?“, antwortet Bernreuther: „Alle Erlebnisse sind nur halb so viel wert, wenn du sie mit niemandem teilen kannst“. 

Rückblickend meint der Weltreisende: „Was vor allem bleibt sind tolle Momente und diese unglaubliche Gastfreundschaft in vielen Ländern. Menschen, die kaum selbst etwas haben, aber einen Schlafplatz anbieten und zum Essen einladen.“ Besonders schön findet er „auf der Reise auch Freunde fürs Leben gefunden zu haben.“

Sichtlich beeindruckt waren die Schüler und ihr Klassenlehrer Andreas Bauer von den anschaulichen und teilweise sehr emotionalen Berichten über eine besondere Reise eines sehr sympathischen jungen Mannes.

Letzte Fragen wurden beim abschließenden Sportler-Frühstück besprochen, das die Schüler als Dank für den Besuch organisiert hatten.

 „Wirklich krass was Marc da gemacht hat und noch viel krasser, dass er uns wirklich besucht hat!“, resümiert der 1. Klassensprecher Gabriel.

 

 

Einen ausführlichen Bericht über die Reise und weitere Zeitungsartikel gibt unter folgenden Links:

 

Bild zur Meldung: BikePackMarc zu Gast in Büchlberg

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