Mit Hauptschule in die Welt hinaus – Motivationstrainer bei Abschlussschülern

Hutthurm | Er kam an die Grund und Mittelschule, um dort darüber zu referieren, wie man aus Niederbayern auch in die große weite Welt kommen kann. Oliver Völtl (46)  ist Hutthurmer, schlug aber schon bald nach dem Schulabschluss einen ungewöhnlichen Weg ein, der ihn nicht nur zu interessanten Menschen brachte, sondern auch in Gefilde weit über Bayern hinaus.

Locker trat der Gast auf, ließ den Kindern Schilder mit dem Vornamen schreiben und schuf so eine lockere Atmosphäre in der Klasse von Lehrerin Elke Wendt. Dann legte Oliver Völtl los, schilderte kurz seine Kindheit, natürlich im Zusammenhang mit Schulischem. Blickte zurück wie er als Einserschüler in die unteren Notenregionen abrutschte, wie aber seine Mutter gemeint hat, da müsse er wieder selbst herauskommen und er müsse halt lernen. 

Die Stationen eines Einstiegs in eine neue Welt waren zunächst Passau und dann München. „Was sind Eure beruflichen Ziele“, fragt Völtl in die Runde. Noch etwas zögernd kamen Antworten wie „zur Bundeswehr“ oder „in die Zahnradfabrik“. Von den Mädeln kamen da eher soziale Berufe wie Erzieherin im Kindergarten. Völtl ging in München durch mehrere Hotels, wurde Key-Manager und National Account Manager. Im Jahr 2008 wurde er  Unternehmer und verkaufte Investitionsgüter. Schließlich landete er bei der Münchner Sicherheitskonferenz, wo er mit hochrangigen Politikern posieren konnte, wie er nicht ohne Stolz mit Fotos aufzeigte. 

Dann schlug allerdings der Körper zu, er bekam einen Herzinfarkt. Wieder auf den Beinen wurde er Coach für Unternehmen, war beim Journalistenverband und betreut heute ein Hotel in einem österreichischen Skigebiet. Den jungen Leuten, von denen er in Hutthurm in den Schulklassen 8, 9 und 10 rund 120 erreichte, gab er zum Schluss mit auf den Weg: „Strengt’s euch an, der Beruf ist das Wichtigste“. Der Auftritt von Oliver Völtl wurde mit viel Beifall quittiert.

Bericht und Foto von Josef Heisl, sl, Nr. 2464